Regenerative Energien

Sonnenenergie

Im Rahmen der Ermittlung von technischen und wirtschaftlichen Potenzialen zur Nutzung der Sonnenenergie wird in der Analyse sowohl das Solarthermiepotenzial zur Wärmenutzung (auf Dachflächen) als auch das Photovoltaikpotenzial zur Stromerzeugung (auf Dach- und Freiflächen) betrachtet.


Solarthermie

Die Potenziale der solarthermischen Energiebereitstellung liegen vorwiegend in den Anwendungsgebieten der solaren Brauchwassererwärmung sowie der Heizungsunterstützung, in geringerem Maße zudem in der Bereitstellung von Prozesswärme. Im Gebäudebestand werden vorrangig Systeme zur Brauchwasserunterstützung installiert. Eine solare Heizungsunterstützung eignet sich stärker bei Wohnungsneubauten und bei Gebäuden, die auf einen hohen Standard saniert wurden. Solare Prozesswärme kann im gewerblichen Bereich ebenfalls Anwendung finden.

Im Jahr 2018 lag der solarthermische Ertrag in Langenberg bei 0,96 GWh/a. Zwischen 2010 und 2018 ist dieser um jährlich 0,05 GWh gestiegen (was einem jährlichen Wachstum von 8 % seit 2010 entspricht). Unter der Annahme, dass der solarthermische Ertrag in Langenberg in den kommenden Jahren um jährlich jeweils 0,02 GWh/a (dies entspricht ca. 11 Solarthermieanlagen auf Einfamilienhäusern) gesteigert wird, kann bis 2025 eine THG-Einsparung in Höhe von 0,05 Tsd. t CO2eq/a erreicht werden. Unter der Annahme, dass der solarthermische Ertrag in Langenberg zwischen 2025 und 2030 um jährlich 0,03 GWh/a (dies entspricht ca. 14 Solarthermieanlagen auf Einfamilienhäusern) gesteigert wird, kann bis 2030 eine weitere THG-Einsparung in Höhe von 0,1 Tsd. t CO2eq/a realisiert werden.

Unter der Annahme, dass der solarthermische Ertrag zwischen 2030 bis 2050 auf 0,04 GWh/a (dies entspricht ca. 18 Solarthermieanlagen auf Einfamilienhäusern pro Jahr) gesteigert wird, kann zwischen 2030 und 2050 eine weitere THG-Einsparung in Höhe von 0,32 Tsd. realisiert werden.


Photovoltaik

Im Jahr 2018 lag der gemeindeweite Stromertrag durch Photovoltaikanlagen bei 5,4 GWh/a. Entsprechend den Potenzialermittlungen des LANUV liegen in Langenberg bedeutende PV-Potenziale auf Dachflächen vor – sowohl auf Dachflächen (insgesamt ca. 60 GWh/a) als auch auf Freiflächen (insgesamt ca. 10 GWh/a).

PV-Dachanlagen
Der derzeitige PV-Stromertrag in Langenberg wird ausschließlich mittels Dachflächenanlagen erzeugt und entspricht ca. 9 % des vom LANUV ausgewiesenen, gesamtgemeindlichen Potenzials für Dachanlagen. Seit dem Jahr 2010 wurde durch den Ausbau der Photovoltaik auf Dachflächen ein Ertragszuwachs in Höhe von jährlich ca. 0,29 GWh/a realisiert.

Sofern dieser Zubau bis 2025 auf jährlich 0,59 GWh/a, zwischen 2025 und 2030 auf jährlich 0,74 GWh/a und in den darauffolgenden Dekaden zwischen 2030 bis 2050 auf jährlich 0,88 GWh/a gesteigert werden kann, ließen sich bis 2025 THG-Emissionen in Höhe von 2,6 Tsd. t CO2eq/a, bis 2030 THG-Emissionen in Höhe von 5,4 Tsd. t CO2eq/a sowie bis 2050 in Höhe von weiteren 14 Tsd. t CO2eq/a einsparen.

Das vom LANUV ermittelte Gesamtpotenzial für PV-Anlagen auf Dachflächen könnte somit bis zum Jahr 2050 um ca. 53 % erschlossen werden. Dieser Ansatz basiert u.a. auf den zukünftig zu erwartenden Verbesserungen der Technik sowie der Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik – zugunsten eines weiteren PV-Ausbaus.

PV-Freiflächenanlagen
Bislang wurden in Langenberg keine PV-Freiflächenanlagen errichtet. Trotzdem können anhand der Studie zu PV-Freiflächenpotenzialen vom LANUV aus dem Jahr 2020 Potenziale für Langenberg eingeschätzt werden. Die Durchschnittsgröße der Bundesnetzagentur gemeldeten Freiflächenanlagen in NRW beträgt ca. 897 kWp.

Insgesamt stagniert der Zubau von Freiflächenanlagen in NRW in den letzten Jahren deutlich, da durch das neue Ausschreibungsverfahren (für den Ausbau von Freiflächenanlagen über 750 kWp installierter Leistung) nur ein begrenzter, jährlich geförderter Ausbau möglich ist. Der Fokus liegt hierbei auf den produktivsten und dementsprechend wirtschaftlichsten Standorten in Süd- und Ostdeutschland. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage in NRW werden seit 2019 Freiflächen-Anlagen wieder häufiger gebaut. Allerdings ist aus gutachterlicher Sicht anhand von konkurrierender Flächennutzung sowie von wirtschaftlichen Faktoren das gesamte Ausbaupotenzial für Freiflächen-Anlagen in Langenberg nicht realisierbar.

Unter der Annahme, dass in Langenberg bis 2030 zwei und zwischen 2030 und 2050 weitere drei PV-Freiflächenanlagen (mit einer durchschnittlichen Größe von 750 kWp) errichtet werden, lässt sich das vom LANUV ermittelten, technischen Potenzials komplett erschließen, sodass sich die THG-Emissionen bis 2030 um knapp 2,8 Tsd. t CO2eq/a und bis 2050 um weitere 5,5 Tsd. t CO2eq/a reduzieren lassen.

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